Mai 2020 – Juli 2020

Kreative Phase und Klappe die Zweite

Unser Schulleiter hat uns die offizielle Erlaubnis erteilt, in die geschlossene Schule zu gehen und unser Bewerbungsvideo für den Wettbewerb zu drehen. Dazu haben wir mit der ausgeliehenen Drohne unseres Websitemachers Leon Nehring einige Aufnahmen von der Schule gemacht. Kevin hat alles Rechtliche im Voraus geklärt und ist die Drohne geflogen. (Einige Aufnahmen folgen als separater Post) 

Für das Video haben wir ein Text vorbereitet und Domenik hat diesen dann vor laufender Kamera vorgetragen. Kevin hat den Film zu Hause (zusätzlich zu seinen anspruchsvollen Lernaufträgen der Schule) geschnitten.  

Um im neuen Schuljahr gleich loslegen zu können, haben wir bei vielen digitalen Treffen in den Sommerferien unsere Ideen weiter ausgearbeitet. Ob mit oder ohne Preisgeld, wir wollten unsere Idee umsetzen. Unsere Bewerbung reichten wir Ende Juli beim Stifterverband ein. Von da an hieß es für uns: warten. 

August – September 2020

Wir haben gewonnen!

Im September erfahren wir, dass wir tatsächlich zu den Preisträgern gehören! Die Ostseezeitung macht telefonisch mit uns und mit Herrn Ruta (Schulleiter) ein Interview, wir schicken ein Foto, es erscheint ein Artikel. Auch wenn das Projekt für die 11. Klasse offiziell nicht stattfindet, machen wir ehrenamtlich weiter. Die Zeit in der Schule ist problematisch. Wir sind streng in Kohorten eingeteilt und dürfen uns nicht treffen. Zwischendurch finden wir geeignete Termine, um uns virtuell zu treffen und zu diskutieren, wie wir das Preisgeld ausgeben und unsere Ideen umsetzen. Die Realität in den Klassenräumen ist leider so, dass die Internetgeschwindigkeit trotz Glasfaseranschluss einfach zu gering ist. Kevin und Frau Schneider richten Microsoft Teams für alle ein, damit im schlimmsten Fall Videokonferenzen stattfinden können. Wir bieten unsere ersten Lehrgänge für die Kolleg*innen an, um zu zeigen, wie es funktioniert. Die ersten Versuche Unterricht mit den neuen iPad-Wagen zu gestalten werden unternommen.

Oktober 2020 

Hilfe vom Stifterverband

Die erste Onlinekonferenz des Stifterverbands findet am 12. Oktober statt. Wir treffen uns in der Schule vor einem Smartboard und lernen die Organisatoren und die anderen 11 Schulen kennen. Wir plaudern über 3 Stunden lang, tauschen uns ein wenig aus. Wir erfahren, dass eine Lehrerin einer Grundschule in Potsdam eine ehemalige Schülerin unseres Gymnasiums ist und unseren Schulleiter noch kennt. Jetzt sind wir erst recht motiviert. Es wird was!

Kevin richtet gleich am nächsten Tag ein Discord Plattform für alle Teilnehmer und den Stifterverband ein. Er und Niklas machen irgendetwas mit einem Bot, der noch nicht ganz so funktioniert, wie sie es haben wollen. Ich verstehe leider nur „Bahnhof“. Sie wissen was sie tun und ich muss korrigieren und Unterricht vorbereiten. Ich lasse sie arbeiten!

November 2020

Das Büro hat Tische und Stühle!

Endlich sind wir zum ersten Mal in unserem Raum. Er ist kleiner als ein Klassenraum aber als Büro recht komfortabel. Wir haben alles ausgemessen und einen Plan skizziert. Wir haben schon konkrete und sehr coole Vorstellungen, wie alles aussehen soll. Die Warenkörbe sind gefüllt. Alles ist aufgelistet. Das Geld ist so gut wie ausgegeben.

An anderer Stelle… Headsets werden von der Schulleitung bestellt. Zwei Wagen mit i-PADs sind einsatzbereit, obwohl die Apple IDS noch fehlen und WLAN Passwörter nicht verteilt werden, auch nicht an die Schulleitung. Frau Schneider macht eine erste Probevideokonferenz von zu Hause aus. Die Schüler sind begeistert. Wir machen einen Plan, die erste Probevideokonferenz in der Schule über iPads auszuprobieren.

Dezember 2020

Lockdown 2.0

Wir möchten schon die Technik kaufen und damit die Anzahl der Videokonferenzen erhöhen. So sind wir startbereit, wenn es wieder Einschränkungen gibt. Die Lehrer in den Risikogruppen könnten aus der Sicherheit ihres Zuhauses anspruchsvollen Unterricht erteilen.

Das Preisgeld wird aber zuerst an den Schulförderverein bezahlt. Wir brauchen Unterstützung. Herr Burian ist dafür perfekt. Seine Funktion als Verbindungsperson zum Schulförderverein ist auch für uns ein Gewinn. Er beteiligt sich an unseren Gesprächen, jetzt über Teams. Wir erstellen eine Liste für die Schüler mit Problemen, falls sie Passwörter oder Zugänge zur Website, zur Plattform „itslearning“ oder zu Teams vergessen haben. Die Tabelle bleibt lange leer. Dann sind wir wohl gut vorbereitet.

Und jetzt ist es passiert. Lockdown 2.0. Wir wollen eine Übersicht von jeder Klasse, wo es Probleme gibt. In der Liste stehen bald ungefähr 15 Schüler, die mit Internetverbindungen Probleme haben. Da können wir als Digi-LOTSEN nicht helfen. Wir bieten den Schülern an, in die Schule zu kommen, hier können sie räumlich getrennt Arbeitsblätter ausdrucken und das Internet verwenden. Es kommt niemand. Also bieten wir iPads als Ausleihgeräte für Schüler an. Die Digi-LOTSEN Lehrer richten sie ein, erstellen Antragsformulare, kümmern sich um die Verträge. Anträge sind zum 18. Dezember einzureichen, Ausgabe der Geräte am 4. Januar. Einige geben wir sogar noch vor Weihnachten aus.

Herr Burian macht erste Erklärvideos über Loom. Viele Lehrkräfte sind begeistert. Kevin und ich treffen uns mit interessierten Lehrkräften in kleinen Gruppen und machen eine Einführung zu Videokonferenzen über Teams. Frau Schneider, Kevin und ich richten Klassenräume mit Dokumentenkameras und Headsets mit Verlängerungskabeln ein.

Videokonferenzen – wir proben in der Schule!

Klasse 8c befand sich im ersten Geschoss (in CK), Frau Herrmann und Frau Schneider im 2. Geschoss. Der arme Kevin musste hin und her laufen! Tatsächlich haben alle Schüler der Klasse es geschafft, sich erfolgreich in Teams anzumelden, haben alle daran gedacht Kopfhörer mitzubringen und sind aufgeregt, motiviert und bereit. Aber die Konferenz scheitert daran, dass in Raum CK keine Internetverbindung vorhanden ist! Die Klasse und die Technik ziehen geduldig in den benachbarten Klassenraum um. Hier klappt es immerhin mit 14 Schülern, die gleichzeitig online sein konnten, meine digitalen Unterrichtsmaterialien sehen, mich hören und sich auch mit mir unterhalten konnten. 14 von 27 Schülern!! Kann man das ein Erfolg nennen? Wir werden weiter probieren und lassen uns nicht entmutigen.

Corona-Fall in Klasse 12

Und dann haben wir einen Corona-Fall in Klasse 12. Kevin muss sofort in Quarantäne, sogar über Weihnachten. Ich will aus der Haut fahren.

Die Anzahl der Anfragen wegen der Zurücksetzung der Passwörter und neue Vermittlung der verlorenen, vergessenen Zugänge nimmt zu. Etliche Schüler vergessen, das Passwort gleich zu verändern und fragen ein zweites Mal nach. Wir geben uns Mühe geduldig zu sein. Es ist offensichtlich, dass erst in der Woche vor Weihnachten allen bewusst ist, wozu wir Teams eingerichtet haben. Die Zettel mit den Zugängen sind längst verloren.

Januar 2021

Preisgeld und die Bestellung der Technik

Die Anzahl der Videokonferenzen nimmt glücklicherweise zu, aber sie sind nach wie vor nicht verpflichtend. Anweisungen vom Bildungsministerium bleiben aus. Anträge für die iPads kommen nur schleppend rein. Es sind bis Ende Januar nur 11 Geräte ausgeliehen.

Es wird vielmehr darüber geredet, Schüler und Lehrer wieder in die Schule zu schicken, obwohl die 7-Tage Inzidenz immer höher wird und wir uns zwischenzeitlich privat mit nicht mehr als einer Person aus einem fremden Haushalt treffen dürfen. Wir sollen Masken tragen. Im Austausch mit Schülern erfahren wir, dass in einigen Klassen teilweise 3 Videokonferenzen stattfinden, in anderen meist höheren Klassen nur eine Konferenz in der Woche.

Das Preisgeld ist angekommen. Wir bestellen schöne Technik und fangen an das Büro einzurichten. Wir tragen Masken, halten Abstand. Über die Website bereiten wir eine Präsentation für die neuen 7. Klassen mit den neuen Anmeldebögen vor.

Februar 21

Die Technik kommt an!

Vielen Dank an Herrn Herrmann und Herrn Jahn, dass sie die vielen Kartons hochgeschleppt haben. Wir legen gespannt los. Unser TV-Bildschirm passt genau auf den Kamin, Die Monitore sehen profimäßig aus. Wir packen Akkus, Mikrofone, ein Stativ, Objektive und Lichter aus und gestalten endlich den Raum ein wenig. Wir haben eine Pinnwand, einen beweglichen Beamertisch mit Beamer und Fahrstuhlschlüssel, dazu eine Leinwand und wir bringen die Technik vom Medienkurs hoch. Wir sind glücklich und neu motiviert!

Nach den Ferien haben wieder ein digitales Treffen mit allen Schulen. Wir sind alle neugierig, was in den anderen Schulen passiert ist, stellen jedoch fest, dass Corona euch ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Wir haben noch viel vor, sind aber zuversichtlich, dass es vorwärts geht.

März 2021

An apple a day keeps the doctor away!

Die Apple Geräte sind bestellt und angekommen. Die Büromöbel werden auch bestellt. Ich beginne mit dem Inventar. Mein Lieblingsetikettiergerät ist ins Digibüro eingezogen.

Am 17.03.21 dürfen wir auch wieder zur Schule. Der Aufbau der Ikea Möbeln erfolgt. Unser Hausmeister Herr Maaß, Herr Herrmann, Frau Herrmann, Herr Burian, Kevin und Marius packen an. Es ist so spannend, aber anstrengend und staubig!

Und plötzlich ist Kevin wieder in Quarantäne mit Covid! Wir bleiben nicht verschont.

April 2021

Kevins Abiturprüfungen beginnen. Die 12. Klasse geht wieder zur Schule. Einige Schüler der 8a zeigen sich tatsächlich bei der Videokonferenzen. DAS ist ein Erfolg! Danke für euer Einverständnis für das Foto!

Mai 2021

Wir haben noch kein Internet im Digibüro. Wir kehren zur Schule zurück. Es wird getestet. Es werden Masken getragen. Es ist alles lästig. Aber wir nutzen die Gelegenheit an einem sonnigen Nachmittag mal wieder Aufnahmen mit der Drohne zu machen. Natürlich nachdem alle Schüler wieder weg sind und mit allen nötigen Formularen. Kevin hat auch einen Drohnenführerschein gemacht!

Juni 2021

Mündliche Prüfungen, Abitur, Feierliche Zeugnisübergabe und Feierliche Eröffnung des Digibüros! Vorbereitungen für den Nachbereitungstag mit den Lehren in der ersten Ferienwoche werden durchgesprochen und geplant, doch die Digi-LOTSEN Schüler werden von der Schulleitung leider wieder ausgeladen. Die Digi-LOTSEN- Lehrer: Frau Scheider, Herr Burian, Frau Herrmann bekommen von Frau Löwe Unterstützung und machen Fortbildungen zu iPads und stellen verschiedene Apps vor. Die Lehrer leihen die Schulgeräte in den Ferien aus. Der Plan ist, ein Padlet mit Apps zu erstellen und zu ergänzen. Die Sommerferien können beginnen.

Juli 2021

Sommerferien und Vorbereitungstage. Die schulinterne Fortbildung der Lehrer in den letzten Ferientage beschäftigt sich wieder mit dem Thema iPads. In Gruppen werden verschiedene Apps ausprobiert und die Grundkenntnisse der iPads vertieft. Leider sind keinerlei Ergänzungen zum Padlet dazugekommen. Wir bringen uns gegenseitig bei, was wir schon kennengelernt haben und nehmen es uns vor immer mehr damit zu beschäftigen. Ich habe wieder ein neues Klassenzimmer und zwar ganz weit oben und ohne Smartboard, aber Tafel, Beamer, Rechner und Leinwand. Flexibel also. Los geht’s!

August 2021

Die Digi-LOTSEN bekommen von der Schulleitung die Aufgabe, Klassenfotos für den Schuljahresbericht zu machen. Die Aufnahmen finden in der Mittagsfreizeit statt und dauern Wochen. Wir sind ausgelastet. Die Sprechstunden im Digibüro werden noch nicht in Anspruch genommen. Die Administration von itslearning übernimmt der stellvertretender Schulleiter. Alle Schüler bekommen von den Digi-LOTSEN neue, vereinfachte Zugänge zur Schulwebsite, auch mit kleinen Erinnerungszetteln zum Einkleben ins Hausaufgabenheft. Wir entwerfen einen Vorschlag für iPad Regeln und stellen ihn der Schulleitung und den Kollegen vor.

September 2021

Die Klassenfotos werden bearbeitet. Der Unterricht mit den DigiLOTSEN-Lehrlingen beginnt. Wir besprechen unser Vorhaben. Einige der Schüler leihen Schul-iPads aus. Wir bereiten den Klassenraum PK als Smartboardbildungsraum vor, lernen mit den Spiegelreflexkameras und Stativen umzugehen. Es ist schön, Leute endlich in unserem Büro zu empfangen. Ein neuer Konferenztisch ist auch noch eingezogen! Die iPad Wagen werden immer mehr eingesetzt, so dass der Wunsch, den Wagen auszuleihen in ein Online Formular geschrieben werden muss. Super, dass die Kolleg*innen fast darüber streiten müssen, wer sie bekommt! Ganz kurz ist die Inzidenz in Anklam bei 0,0. Wir müssen nicht mehr Masken im Unterricht tragen. Wir atmen aus. Freitag im 3. Block wird immer öfter ,,Kahoot“ im Englischunterricht gespielt.

Oktober 2021

Die Herbstferien nahen. Kevin und Marius bereiten sich auf das Abschlusstreffen in Ülzen vor. Dort lernen sie einige Schüler der anderen Gewinnerteams kennen. Die jüngeren Schüler machen einen Filmdreh. Kevin und Marius haben unsere schöne Technik auch mitgenommen.

November 2021

Die Zahl. der an Covid 19 erkrankten Schülern steigt wieder. Auch etliche Lehrer fehlen. Es gibt im Kollegium Diskussionsbedarf, ob iPads dauerhaft im Unterricht genutzt werden dürfen. Die Lehrer des DigiLOSTEN Teams heben selbstverständlich die Vorteile der voranschreitenden Digitalisierung hervor, was bei den meisten Lehrern im Kollegium Akzeptanz findet. Der Lehrer entscheidet aber letztendlich im Rahmen seiner pädagogischen Freiheit, wann er die Benutzung von iPads zulässt. Wir gehen mit dieser Entscheidung mit, hoffen allerdings trotzdem, dass die Nutzung von iPads stetig zunimmt und als wichtig erachtet wird. Das kann allerdings nur gelingen, wenn sich nicht ca. 400 SuS, ca. 60 iPads teilen müssen.

Dezember 2021

Und jetzt bekomme ich Covid!

Das Jahr ist fast vorbei. Es steht ein Abschlussbericht an. Wir wollen noch ein wenig Technik kaufen und entscheiden uns bewusst, noch etwas Geld in der Kasse für die Zukunft übrig zu lassen. Zusammengefasst können wir sagen, dass wir trotz der Pandemie und schwierigen Bedingungen schon vorangekommen sind, natürlich längst nicht so weit, wie wir es vorgenommen haben. Unser Technikschrank platzt fast schon. Jetzt müssen sich mehr Leute damit beschäftigen, die ausgezeichnete Kamera und Gimbal, die Lichte und Stative, die Apple Geräte usw. zu nutzen. Die Schüler des WPU-Kurses machen Tonaufnahmen und lernen das Software kennen. Die Digi-LOTSEN-Lehrlinge drehen schon eine Anleitung für die Smartboards. Die Schüler entdecken immer wieder etwas Neues am Smartboard und sind begeistert. Eventuell haben manche Lehrer durch die Etikettierung in PL weniger Schwierigkeiten, etwas Neues auszuprobieren und kommen besser zurecht. Lohnt es sich, alles in der Schule so zu beschriften? So viele Fragen.. Vielleicht können wir irgendwann wieder als klassenübergreifende Gruppe zusammenarbeiten und voneinander lernen. Das wünsche ich mir.