Die Judika-Rede 2020 – Lena Justa
Besondere Veranstaltung • 02.10.2020
Am 2.10.2020 konnte Lena Justa endlich ihre Judika-Rede zum Thema „Von der visuellen Kommunikation zur visuellen Komplikation“ bei uns in der Aula vor Publikum halten. Diese traditionelle Feierstunde findet normalerweise im März statt, drei Wochen vor Ostern.
Mit dem Judikasonntag gedenken wir der bereits befohlenen Brandschatzung der Stadt Anklam im Jahre 1713, die aber aufgrund eines glücklichen Umstandes durch das mutige Auftreten des dänischen Offiziers Carlson verhindert werden konnte. Durch die Gründung einer Stiftung im Jahre 1715 wurde der beste Schüler des Gymnasiums mit 5 Talern geehrt, der gleichzeitig eine Festrede am Freitag vor dem Judikasonntag hielt. Seit 1992 lebt diese Tradition wieder in unserer Einrichtung.
In diesem Jahr ergriff zum 28. Mal eine Schülerin der 12. Klasse zu einem selbstgewählten Thema das Wort. Nach den Nominierungen der Tutoren erfolgte eine Abstimmung mit dem Vorstand des Schulfördervereins des LGA. Der Redner/die Rednerin erhält vom Schulförderverein eine Anerkennung in Höhe von 150,00 €. Da die Schule bereits am 17. März durch die COVID-19 Pandemie schließen musste, war die Feierstunde nicht möglich.
In ihrer Rede reflektierte Lena Justa über die rasante gesellschaftliche Entwicklung, die in den letzten Jahren durch Smartphones und die sozialen Netzwerke geprägt wurde. Einst als sinnvolle technische Errungenschaft und Ermöglichung einer weltweiten Vernetzung erschaffen, entwickeln sie sich immer mehr zu einer reinen Aufmerksamkeitsökonomie, so Lena. Sozialpsychologische Phänomene wie Einsamkeit, Handysucht und auch eine gesteigerte Selbstmordrate seien u. a. darauf zurückzuführen. Gerade Kinder und Jugendliche litten unter einer immer geringeren Aufmerksamkeitsspanne, die durch die kurzen Belohnungsintervalle befördert werde. Daher appellierte Lena an die Anwesenden, die eigene Smartphone- und Netzwerk-Nutzung stärker zu hinterfragen und das wahrlich Wichtige im Leben zu finden. Dazu zählt sie beispielsweise echte Freunde und Kommunikation von Angesicht zu Angesicht oder gesellschaftliches Engagement, welches viel mehr zurückgeben kann, als tausende Likes in sozialen Netzwerken. Oder um es in Lenas Worten zu sagen: „Glück vermehrt sich, wenn man es teilt.“
Vor der eigentlichen Rede heute sprach Herr Lommatzsch, Vorsitzender des Schulfördervereins und erläuterte die historischen Hintergründe der Feierstunde bzw. das Auswahlverfahren. Die Festveranstaltung wurde auch musikalisch durch Schüler des Hauses begleitet.
Marlene Staak spielte Nocturne Nr. 1 von F. Chopin am Klavier, ein Ständchen von F. Schubert wurde von Max-Robin Schultz auf der Viola vorgetragen. Nach den Abschlussworten vom Schulleiter Herrn Ruta und die Überreichung des „Morgan-Dollar“, den unser ehemaliger Schüler Herr Günther Poredda seit Jahren zur Verfügung stellte, folgte der Auftritt vom Gesangsensemble Nele Knapek, Elena Schulz, Melly Muswyk mit Torsten Diedrich und Mike Hartmann mit dem Lied „A Million Dreams“ (B. Pasek & J. Paul). Für alle Teilnehmer ist es eine besondere Ehre an dieser Veranstaltung mitzuwirken. Die Schüler und Lehrer des jetzigen 12. Jahrganges stimmten sich durch festliche Kleidung auf dieses Ereignis ein.
Wir bedanken uns bei allen, die zum Gelingen der Feier beigetragen haben, nicht zu vergessen Herrn Jürgen Trapp, der als Judika-Experte Lena bei der Vorbereitung der Rede geholfen hat.
Frau Herrmann / Herr Burian